Geschichte der Apotheke
Die Apotheke zu St.Ulrich wurde zwischen 1697 und 1713 vom
Collegium pharmazeuticum viennensis, einem Zusammenschluss der
bürgerlichen Apotheker von Wien, als Filialapotheke im
Vorstadtgrund St.Ulrich, der zur Stiftherrschaft Schotten
gehörte, gegründet
Die Apotheke befand sich immer in unmittelbarer Nähe zur Kirche
St.Ulrich. Zuerst im Haus "Zum Ebenaus", später im Haus "Zu
den 12 Himmelszeichen", dann hatte sie ihren Standort zu "St.Ulrich
am Platz Nr.47" (damals führte sie das Schild: "Zum goldenen
Schiff"), schließlich Ulrichsplatz Nr. 4.
Im Jahr 1888 wurde sie nach ihrem heutigen Standort Burggasse 22,
Ecke Ulrichsplatz verlegt.
Die Leitung dieser
Filialapotheke hatte immer der jeweilige Subsenior des
Collegiums inne. Insgesamt fünf Apothekenleiter scheinen in
der Chronik des Collegiums bis zu seiner Auflösung im Jahr
1782 auf.
Die Filialapotheke zu St.Ulrich, die wie alle öffentlichen Apotheken
Wiens nur von Apothekern, die das Bürgerrecht der Stadt erworben
hatten, geführt werden durfte, war bekannt für Gratis-Abgabe
von Medikamenten an die Armen der Vorstadt.
Circa 100 Jahre blieben die bürgerlichen Apotheker im Besitz
ihrer Filialapotheke zu St.Ulrich. Unter Kaiser Joseph II wurde 1782
das Collegium aufgelöst, die Filialapotheke musste veräußert
werden. Bei der öffentlichen Lizitation erstand Apotheker Matthias
Moser die Apotheke, doch musste er laut Regierungsdekret die Medikamente
um die Hälfte der bisherigen Taxe verabreichen. Matthias Moser
verkaufte die Apotheke bereits 1783 an Johann Pölking.
Dieser musste 1786 die Apotheke auf Grund von Schulden seinen Gläubigern
überlassen, die sie 1787 an Apotheker Scharinger verkauften.
Scharinger war Vorsteher des Apothekergremiums und wurde durch seine
großen Verdienste auf dem Gebiet der Armenpflege mit der großen
Goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet.
Seinem Sohn und Nachfolger Josef Scharinger jun. folgte als nächster
Besitzer Dr.Ignaz Edler von Wärth, der auch Gremialvorsteher,
Mitglied der ständigen Medizinalkommission und Gastprüfer
bei den strengen Prüfungen der Pharmazeuten war.
Von 1865 bis 1908 werden außer Apotheker Kolder und Rupp noch
fünf weitere Apothekenleiter genannt - Es waren fünfzehn
insgesamt seit der ersten Erwähnung der Apotheke.
1908 kauften die Magister Gustav Marx und Heinrich Spranger als Gesellschafter
den Witwenfortführungsbetrieb nach Apotheker Kolder.Da Magister
Spranger 1915 an der Isonzofront fiel, wurden seine Erben ausgezahlt
und Mag. Gustav Marx Alleineigentümer.
1921 wurde nach dem Tod von Gustav Marx in einem Gesellschaftsvertrag
die Apotheke zwischen der Witwe Irene und den 3 Kindern aufgeteilt.
Die Minderjährige Trude erhielt ⅙.
In den folgenden Jahrzehnten wurden die Anteile nochmals aufgeteilt
und es dauerte bis 1995 bis durch die Änderung von einer Realkonzession
zur Personalkonzession nur mehr 3 Besitzer eingetragen waren. Trude
Kopelent geb. Marx, ihr Sohn Kurt Kopelent und der Enkel Thomas.
Mag. Kurt Kopelent wurde Konzessionär bis ihn 2011 sein Sohn
Dr. Thomas Kopelent ablöste.
Im Jänner 2015
verstarb völlig unerwartet Dr. Thomas Kopelent. Daraufhin
entschied sich Mag. Kurt Kopelent schweren Herzens nach vier
Generationen zum Verkauf der Apotheke.
Die langjährige
Mitarbeiterin Mag. Roswitha Kronemann folgte daraufhin als neue
Eigentümerin.